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Maschinenbediener in der Produktion – ein Experteninterview

Bastian D., 3 Jahre Biegeerfahrung, arbeitet in der Produktion von TRUMPF. Er weiß: Biegen ist nicht immer ganz einfach, vor allem in der Programmierung steckt viel Know-how – es gibt aber Hilfsmittel, die den Biegealltag angenehmer machen.

Bastian D. vor seiner TruBend 5130

Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Biegerleben aus?
Den Arbeitstag starte ich meistens mit dem Hochfahren der Maschinen, außerdem verschaffe ich mir einen Überblick über die Teile, die mich im Laufe des Tages erwarten.  

 

Es gibt Experten fürs Schneiden, fürs Schweißen oder für viele andere Technologien. Warum sind Sie ein Biegeexperte geworden?
Früher war ich Monteur und wollte nach einiger Zeit einfach etwas anderes machen. Biegen erschien mir interessant, das hat sich auch bestätigt – es macht mir immer noch Spaß. Manche meiner Kollegen arbeiten sogar bereits seit 40 Jahren an ihren Maschinen.   

 

Welche technischen Herausforderungen begegnen Ihnen häufig und wie meistern Sie diese?
Beim Biegen liegt das Know-how in der Vorarbeit. Wenn ein neues Teil kommt, muss man sich immer fragen: Wie biege ich dieses spezielle Teil am besten? Zum Glück hilft unsere Software TecZone Bend uns enorm, weil sie 3D-Simulationen zeigt und wir alles im Programm simulieren können – das macht es auf jeden Fall viel einfacher. Früher, in der Ausbildungszeit, habe ich noch händisch gebogen, da gab es keine Simulationen. Da habe ich auch manchmal Ausschuss produziert, weil ich im Vorfeld nicht abschätzen konnte, an welchen Stellen es zu Kollisionen kommt. Dank TecZone Bend passiert mir so etwas nicht mehr.  

 

Sie arbeiten aktuell an einer TruBend 5130, die über zahlreiche Funktionen verfügt. Haben Sie eine Lieblingsfunktion?
Eine große Erleichterung beim Biegen ist auf jeden Fall ACB, das Winkelmesssystem. Es misst die Winkel selbstständig. Ich kann davon ausgehen, dass meine Teile stimmen, sogar, wenn im Blech Durchzüge sind oder das Blech nicht gerichtet ist.

 

Was ist Ihnen beim Biegen besonders wichtig: Ergonomie, eine schnelle Maschine oder digitale Funktionen?
Als Bediener ist mir selbstverständlich besonders wichtig, dass meine Maschine ergonomisch ist. Ich denke, das gilt für alle Bediener. Produktivität spielt auch eine Rolle; wäre die Maschine beispielsweise sehr langsam, würde mich das als Bediener stören, dann müsste ich schwere Teile lange hochhalten. Mit meiner Maschine bin ich da sehr zufrieden.  

 

Gibt es eine Situation, die Sie im Rückblick als bestes Erlebnis mit Ihrer Maschine bezeichnen?
(lacht) Es gibt beim Biegen das ein oder andere Teil, mit dem man anfangs Schwierigkeiten hat. Wenn ich ein sehr komplexes Teil biege und dieses Teil perfekt genau schaffe, bin ich schon stolz auf mich und meine Maschine.   

 

Was würden Sie abschließend anderen Bedienern von Biegemaschinen mit auf den Weg geben?
Biegen ist eine Aufgabe, die man nicht aus einem Buch heraus erlernen kann. Der Erfahrungsschatz ist besonders wichtig, auch nach Jahren kann man immer noch neue Handgriffe lernen. Biegen bleibt spannend!