Für ihre außergewöhnliche Industriearchitektur haben die TRUMPF Gebäude schon viele Auszeichnungen erhalten: Die Smart Factory in Chicago hat im Jahr 2018 den Preis des deutschen Stahlbaus eingeheimst. Zwei Jahre zuvor machte der Ditzinger Campus beim Industriepreis 2016 in der Kategorie „Städtebauliche Anlagen“ das Rennen. Der Bund Deutscher Architekten BDA hat das Betriebsrestaurant „Blautopf“ im Jahr 2013 mit dem "Nike für soziales Engagement" belohnt.
Seine Bauprojekte lässt sich TRUMPF einiges Kosten. Das zeigt ein Blick in den aktuellen Geschäftsbericht. 43,2 Prozent der gesamten Investitionssumme entfielen 2017/2018 auf Baumaßnahmen. Doch warum bauen Unternehmen eigentlich? Und was sollten sie dabei beachten? Jürgen Schäfer, Leiter Corporate Real Estate Management & Sustainable Business bei TRUMPF, verrät mehr.
Herr Schäfer, welchen Einfluss haben Betriebsimmobilien auf den Unternehmenserfolg?
Da gibt es mehrere Aspekte. Zum einen verstärken unsere ansprechenden Gebäude die positive Außenwirkung von TRUMPF. Mit ihrer klaren Architektur und hochwertigen Bauweise unterstützen sie die Markenbildung. Zudem passen wir die Gebäude an unsere Arbeitsabläufe an, um die Produktionsprozesse zu verbessern. Und ganz wichtig: Wir möchten, dass sich unsere Mitarbeiter mit den Gebäuden identifizieren, damit sie gern darin arbeiten.
Wie gelingt es Ihnen, innerhalb der Vorgaben zu bleiben?
Bei öffentlichen Großprojekten wird der Zeit- und Kostenrahmen häufig überschritten – bei uns ist das anders. Um unsere Projekte wie geplant zu realisieren, müssen wir den Umfang der Gesamtmaßnahme ganz genau kennen und Unvorhersehbares realistisch einkalkulieren. Zudem muss jedem klar sein, wer die Verantwortung für was trägt und dass sich von Anfang an alle Projektbeteiligten abstimmen. Bei öffentlichen Großprojekten gibt es sehr oft Unterbrechungen und wechselnde Verantwortlichkeiten in den Projektteams. Dadurch geht viel Information verloren.
Was war Ihr persönlich schönstes bzw. schlimmstes Bauprojekt?
Mein Lieblingsprojekt war das Betriebsrestaurant „Blautopf“ in Ditzingen, denn es war aus technischer Sicht die größte Herausforderung. Für das Holzdachtragwerk mussten wir viele Versuche und Berechnungen erstellen, da das verwendete Holz im Vergleich zu Baustoffen wie Stahl oder Beton sehr „lebendig“ ist. Ich hatte bisher kein schlimmes Projekt, aber bei manchen hätte ich auf die buchstäblich schweißtreibenden und frostigen Phasen gerne verzichtet, wie bei der Grundstückssuche in Mexiko bei sengender Sonne oder in Chicago bei -30° C.
Welche Tipps können Sie privaten Häusles-Bauer mit auf den Weg geben?
Auf jeden Fall einen Puffer einplanen – sowohl beim Bezugstermin als auch beim Budget. Diesen Puffer darf man dem Architekten und den ausführenden Firmen aber nicht verraten.
Jürgen Schäfer ist bei TRUMPF der Mann fürs Bauen. Als Leiter Corporate Real Estate Management & Sustainable Business weiß er genau, worauf es bei Betriebsimmobilien ankommt.