Trevor Wherrell ist ein bodenständiger und herzlicher Mann mit typisch britischem Humor – und der macht auch vor seiner Familie nicht Halt. So fragt er bei unserem Gespräch, ob man die rote Schnupfennase seines Sohnes Craig später retuschieren könne. „Sonst machen wir einfach nur ein Foto von mir und meiner hübschen Tochter“, scherzt Trevor. Die Familie ist das Wichtigste in seinem Leben. So sah es schon sein Vater, der Lincoln Precision Engineering vor 30 Jahren gründete. Nach seinem Tod übernahm Trevor die Firma zunächst allein. Aber dabei blieb es nicht lange. Denn für Trevor gab es nur einen logischen Schritt: Er holte sich familiäre Verstärkung und teilte die Firma auf.
Heute besitzen er, seine Frau Janice und die drei Kinder Aaron, Craig und Megan den gleichen Anteil an Lincoln Precision Engineering. Das war genau die richtige Entscheidung, findet Trevor. Denn Familie bedeutet für ihn Zusammenhalt und vor allem Vertrauen. „Ich wollte nicht ihr Chef sein, sondern ihr Partner. Und Lincoln Engineering sollte wieder ein Familienunternehmen werden, so wie bei meinem Vater und mir.“
Vertrauen als Basis
Die Söhne Aaron und Craig bringen neue, moderne Ideen ein. Dazu gehört zum Beispiel das automatisierte Laserschneiden, das beide in der Firma etabliert haben. Trevor schätzt das. Verantwortung abzugeben fällt ihm leicht. „Innerhalb einer Familie ist gegenseitiges Vertrauen das Grundgerüst. Wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können“, sagt Trevor stolz. Jedes Familienmitglied hält Anteile am Unternehmen und hat seinen eigenen Verantwortungsbereich: Aaron ist zusammen mit seinem Vater Geschäftsführer, Craig verantwortlich für die Produktion und Megan leitet das Büro.
Mehr Platz muss her
Lincoln Precision Engineering fertigt hauptsächlich Produkte für die Landwirtschaft, den Motorsport und das Baugewerbe. In den vergangenen zwei Jahren konnte das Unternehmen immer mehr Projekte an Land ziehen. Der Maschinenpark wuchs, die Mitarbeiterzahl auch und ihre alte Produktionshalle wurde immer enger. „Wir sind uns ständig auf die Füße getreten“, so Trevor. Eine neue Produktionshalle musste her. Aber nicht irgendeine. Sein Sohn Aaron ergänzt: „Ein Architekturbüro hat die Halle speziell für uns und unsere Ansprüche geplant und gebaut. Wir haben sie selbst mitentworfen und sind jetzt sehr zufrieden.“
Ein gemeinsames Ziel
Seit Mai 2018 fertigt das Unternehmen in der neuen Produktionshalle, die 50 Prozent größer als die vorherige ist. Das bedeutet mehr Platz für neue Maschinen und Personal. „Wir haben nach dem Umzug gleich zwei neue TRUMPF Biegemaschinen gekauft. Und suchen nach neuen Mitarbeitern“, erklärt Trevor.
Er ist sich sicher, dass Lincoln Precision Engineering nur so erfolgreich ist, weil die Familie ein gemeinsames Ziel hat. „Eigentlich sind wir immer in der Firma. Wir arbeiten rund um die Uhr“, scherzt Trevor. Selbstverständlich haben auch die Wherrells Freizeit und die verbringt die Familie sogar größtenteils zusammen. Sie leben alle in der Nähe der Firma, rund um die 2000 Jahre alte Kleinstadt Lincoln, an der Ostküste der Britischen Insel. Am Wochenende ist die Familie oft gemeinsam unterwegs. Denn Aarons 9-jähriger Sohn Lewis ist begeisterter Go-Kart-Fahrer. Mit dem Formel-1-Weltmeister Hamilton teilt er mehr als Nationalität und Vorname: Beide begannen schon sehr früh mit dem Motorsport – und das sehr erfolgreich. In seiner Altersklasse gehört der jüngste Wherrell zu den erfolgreichsten Rennfahrern Englands. Trevor ist stolz auf seinen Enkel, zeigt uns Fotos und Videos von Trainings und Rennen. Das Schönste daran: Die Familie ist die Boxen-Crew des Juniors und baut die Go-Karts selbst auf ihren TRUMPF Maschinen.
Starke Maschinen, starkes Unternehmen
Angefangen hat Lincoln Precision Engineering mit Zerspanungstechnik. Mittlerweile ist die Firma allerdings auch ein anerkannter Blechfertiger. Eine Second-Hand-Lasermaschine war der Startschuss. Schnell wurde den Familienunternehmern klar, dass sie für langfristigen Erfolg eine Maschine benötigen, die konstant hohe Qualität liefert. Sie recherchierten im Internet und stießen auf TRUMPF. Vor sieben Jahren investierte die Familie in die erste TRUMPF Laserschneidmaschine. Ein Wechsel zu einem anderen Maschinenhersteller stand seitdem nie zur Debatte: „Wir wären sicherlich nur enttäuscht, denn wir sind sehr zufrieden mit TRUMPF und vertrauen unseren Ansprechpartnern vor Ort. Warum sollten wir also etwas ändern?“, so Trevor. Heute besitzt das Unternehmen einen Maschinenpark aus TRUMPF Anlagen, darunter die 2D-Laserschneidmaschine TruLaser 5030 und zwei Biegemaschinen der Serie TruBend 3120.
Die nächste Generation übernimmt
Die Ziele der Engländer sind klar gesteckt: Sie wollen weiterwachsen. In den nächsten fünf Jahren will sich der 58-jährige Trevor langsam aus dem Geschäft zurückziehen und seinen drei Kindern noch mehr Führungsverantwortung übergeben. Gar nicht so einfach für jemanden, der so gerne arbeitet wie Trevor: „Es beruhigt mich, dass meine Familie das Unternehmen schon heute mit mir zusammen leitet. Das macht den Generationenwechsel einfacher.“ Wichtig ist vor allem, die Investition in die neue Produktionshalle wieder zu erwirtschaften, denn das war für das 24-Mann-Unternehmen eine große Sache. Aber die Familie weiß, was sie kann. Gemeinsam.