Herr Wagner, aus technischer Sicht, sind Sie vermutlich der versierteste Neuzugang. Als früherer Leiter des internationalen Vertriebs Laserschweißen zudem absoluter Anwendungsprofi auf diesem Gebiet. Was ist für Sie die größte Herausforderung in Ihrer Funktion als Vertriebsleiter des Südostens?
In der Tat ist es so, dass das Laserschweißen mich erst in Aachen und dann bei TRUMPF über 15 Jahre in verschiedensten Positionen begleitet hat. Zuletzt durfte ich zusammen mit großartigen Kollegen das Laserschweißen in der Blechfertigung für TRUMPF weltweit vorantreiben. Daher war der Wechsel selbstverständlich auch mit einem kleinen weinenden Auge verbunden. Nach einem Jahr kann ich nun allerdings sagen, dass Sprung vom Spezialistentum hin zum ganzheitlichen Spektrum als Vertriebsleiter sehr spannend ist und mir viel Freude bereitet. Nicht zuletzt, weil meine Kollegen und Mitarbeiter mich hervorragend aufgenommen haben
Besonders in Ihren Gebieten gab es einige "Generationswechsel": Im Zuge des digitalen Umschwungs eine Chance?
Das stimmt, die Digitalisierung bietet im Vertrieb riesige Möglichkeiten zur Anpassung und Optimierung des Tagesgeschäftes der Außendienstmitarbeiter, welches gerade durch die digitalen Medien kontinuierlich schneller und hektischer wird. Aber erfolgreiche Firmen, wie TRUMPF, haben sich schon immer durch gute Selbstorganisation und Anpassungsfähigkeit ausgezeichnet, lange bevor die Digitalisierung in den Fokus gerutscht ist. Erfahrung und neue Impulse in der Digitalisierung zusammenzubringen – das ist der Schlüssel. Dies gelingt in meinen Gebieten gerade deshalb so gut, weil wir einen guten Mix aus etablierten und jungen Mitarbeitern haben, die bereit sind, voneinander zu lernen. Bei dem absolut sinnvollen Fortschritt hinzu weiterer Digitalisierung darf man die wichtigsten Partner – unsere Kunden – nicht verlieren. Nur wenn es uns gelingt, einen Mehrwert für Außendienst und Kunden zu generieren, werden wir in der Digitalisierung des Vertriebs erfolgreich sein.
Auch an Sie zu guter Letzt die Frage: Wer oder was hat Sie im letzten Jahr am meisten gefordert und was haben Sie sich für das kommende vorgenommen?
Meine Antwort wird wohl niemanden überraschen: Corona hat das Jahr 2020 jedes einzelnen familiär und beruflich geprägt – so natürlich auch bei mir. Wenn man Mitarbeiter über die halbe Republik verteilt hat, kommen zusätzliche Aspekte dazu: Wie funktionieren Besuche über Landesgrenzen hinweg? Was ist eine Risikogebiet? Darf ich mich mit meinen Kunden treffen, wo kann ich übernachten? Zu diesen Themen haben wir uns seit Frühjahr 2020 permanent in der Geschäftsführung mit Herrn Kranich abgestimmt und gute, pragmatische Lösungen gefunden und sind bisher sehr gut durch diese herausfordernde Zeit gekommen.
Durch den wachsensenden Optimismus der Wirtschaft und das hoffentlich absehbare Ende der Pandemie schaue ich optimistisch in die Zukunft und bin davon überzeugt, dass wir sehr gut gerüstet sind, um mit unseren Kunden im Jahr 2021 durchzustarten.