Herr Schreiber, als ehemaliger Geschäftsführer von TRUMPF Canada und Leiter des Vorführzentrums in Ditzingen sind Sie das Leben an der Speerspitze gewohnt. Welche neuen Herausforderungen erwarten Sie im Südwesten Deutschlands?
Nach 15 Jahren bei TRUMPF bin ich in der neuen Rolle erstmals direkt im deutschen Vertrieb tätig. Während mir die Kunden und Kollegen im Außendienst wohlvertraut sind, bin ich immer wieder von den bestehenden Netzwerken in Deutschland beindruckt. Im Vergleich zu den USA und Canada ist es erstaunlich, wie viele unserer Kunden Beziehungen zu den verschiedensten Stellen innerhalb der TRUMPF Organisation unterhalten. Nicht zuletzt habe ich auch eine sprachliche Herausforderung: Nachdem ich einen großen Teil meiner TRUMPF Karriere im englischen Sprachraum verbracht habe, kommen mir viele Fachbegriffe im Umfeld unserer Maschinen und Anwendungen nach wie vor auf Englisch leichter über die Lippen. Im Gespräch mit unseren Kunden im Süden führt das gelegentlich zu Nachfragen oder gerne auch zu Lachern!
Ihre Region ist etabliertes TRUMPF Heimatland - wie bringen Sie frischen Wind in diese Gefilde?
Die Region Südwest hat in den letzten 4 Jahren einen Generationswechsel erfahren. Während wir als TRUMPF sehr stark von unseren, über viele Jahre gewachsenen, Kundenbeziehungen profitieren, bringt die neue Generation im Außendienst viel Expertise im Automatisierungs- und Digitalisierungsbereich mit. Neben unserem Bestandsgeschäft ist genau dies das Feld, in dem wir mit unseren Kunden gemeinsam wachsen und auch die Kundenbeziehung auf die nächste Ebene heben können. Mit den Thema Smart Factory werden wir im Südwesten unsere Marktposition ausbauen.
Erfahrung hin oder her: Wer oder was hat Sie im letzten Jahr am meisten gefordert und was haben Sie sich für das kommende vorgenommen?
Ganz klar die Corona Pandemie und der Umgang damit, sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich. Auf die resultierenden Herausforderungen im Umgang mit Kunden, der Führung von Mitarbeitern und das „Kinder- und Schulmanagement“ war niemand vorbereitet. „Home Office”, “Home Schooling”, “Home Staying” war im familiären Bereich stellenweise ganz schön viel “Home” auf einmal! Ich glaube aber, wir haben die Situation gemeinsam mit unseren Kunden gut gemeistert. Disziplin, gesunder Menschenverstand und vor allem Mut – das braucht es. Insbesondere die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2020 zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben. 2021 wollen wir diesen Lauf fortsetzen und hoffentlich die wirtschaftlichen Nachwehen der Pandemie vergessen machen. Dank der zur Verfügung stehenden Impfstoffe kommen wir hoffentlich bald zurück zu einem normalen Leben. Mit diesem Schwung werden wir dieses Jahr erfolgreich gestalten.