Herr Hetzer, 14 Jahre waren Sie in der Softwareprogrammierung, anschließend haben Sie den Schulungsbereich bei TRUMPF aufgebaut und sind nun als Serviceleiter in Deutschland verantwortlich für das Wohl unserer Kunden. Ihr Weg ist eher ungewöhnlich – was macht für Sie den Reiz des Servicebereiches aus?
Man könnte sagen, ich habe mich schrittweise unseren Kunden angenähert. Jede einzelne Station hat mir gezeigt, welche Themen für sie am Wichtigsten sind. Als Programmierer habe ich mich der Fragestellung sehr spezifisch gewidmet, im Schulungszentrum erhielt ich ein Gefühl dafür, wie wir unsere Kunden am besten auf ihre Arbeit vorbereiten und heute betrachte ich mich und meinen Bereich als ganzheitlichen Problemlöser. Natürlich bekommt man den Ärger zu spüren, wenn etwas nicht läuft – viel wichtiger aber ist, darin die Chance zu erkennen, ein Problem für den einzelnen Kunden und alle anderen zu lösen. Darüber hinaus sind die Zeiten, in denen der Service nur für Reparaturen gerufen wurde, längst vorbei. Wir liefern proaktiv Verbesserungsmöglichkeiten, die unseren Kunden helfen, ihre Prozesse und Produkte mit den bestehenden Möglichkeiten optimal zu nutzen. Neben Wartungen und höchst kompetenten Ansprechpartnern, haben wir Produkte wie die Service App und den Technical Guide ins Leben gerufen, die unseren Kunden nie dagewesene Flexibilität und Problemlösungskompetenz rund um die Uhr bieten. Das ist einzigartig und es macht mir Spaß auf diese Weise helfen zu können.
Das glaube ich Ihnen – den Spaß und die Leidenschaft an Ihrer Arbeit merkt man Ihnen an! Privat sind Sie passionierter Rennradfahrer, engagieren sich ehrenamtlich als Vorsitzender der DLRG Ortgruppe Ditzingen und wenn zuhause etwas anfällt, stellen Sie Ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis: Mal ehrlich - normalerweise hat jeder Tag nur 24h. Wie lässt sich all das mit Ihren Aufgaben bei TRUMPF vereinbaren?
Ganz einfach: Das eine schließt das andere nicht aus! Mein Ehrenamt bei der DLRG bringt wahnsinnig viel Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen mit sich – da lerne ich quasi jeden Tag dazu, denn im Service ist ja genau der Umgang mit Menschen ein zentraler Punkt. Ich bekomme so auch mit, was jüngere Menschen motiviert und erhalte damit Inspiration für meine Arbeit. Das Rennradfahren hingegen ist die ideale Vorbereitung auf raue Zeiten: die Zähne zusammenbeißen, sich durchkämpfen und dabei die anderen Mitstreiter nicht aus den Augen verlieren – Taktik pur! Und was meine Heimwerkertätigkeit betrifft – was soll ich sagen? Es schadet nicht, sich hin und wieder die Hände schmutzig zu machen und etwas selbst anzupacken, denn hier erkennt man schnell, was wirklich funktioniert und wie lange es dauert.
Zu guter Letzt: Sie kennen den Servicebereich in und auswendig – was werden in Ihren Augen die wichtigsten Eckpfeiler der kommenden Jahre sein und welche Rolle wird TRUMPF dabei spielen?
Allen anderen Themen voran natürlich weiterhin: hochqualifizierte Fachkräfte, die schnell und individuell auf die täglichen Herausforderungen reagieren und Lösungen finden. Darüber hinaus richtet sich unser Fokus zunehmend auf eine aktive Betreuung während des Betriebes. Fehler beheben ist schon jetzt unsere Kernkompetenz – Fehler bereits vorab zu erkennen, das ist der Weg, den wir aktuell und in Zukunft gehen. Wir sorgen dafür, dass die Maschinen ihre bestmögliche Leistung zu jeder Zeit abrufen können und stetig besser werden. Voraussetzung für den Service der Zukunft ist, dass wir alle Maschinen ans Netz bringen. Nur so können wir mithilfe gesammelter Daten schnell erkennen, welche Probleme Anwender mit Produkten haben, diese beheben und künftig im Anschluss die Verbesserungen auf alle Maschinen aufspielen. Von jedem gelösten Problem eines Einzelnen profitieren so am Ende alle Anwender – große wie auch kleine Unternehmen. Das ist der wahre Nutzen der Digitalisierung. TRUMPF hat hier bereits sehr gute Ansätze und, durch die große Anzahl an installierten Maschinen im deutschen Markt, unter allen Anbietern die beste Ausgangslage, diese in die Breite zu bringen.