Herr Guthier, 30 Jahre IT und Leiter des Softwarevertriebes bei TRUMPF und nun Experte für Smart Factory in Deutschland. Was hat Sie zu diesem Schritt motiviert?
Durch meine Erfahrung weiß ich genau, wie wichtig es ist, dass Hardware, Software und Prozesse perfekt ineinandergreifen. Für mich verkörpert Smart Factory genau diese ganzheitliche Sicht – wohlgemerkt auf die individuelle Situation des Kunden!
Warum ist das Thema „Vernetzte Fertigung“ so wichtig für TRUMPF und unsere Kunden?
Wettbewerbsvorteile liegen immer weniger in der Maschine allein – die wirklichen Potentiale liegen stattdessen in ihrem Umfeld. Vor- und nachgelagerte Prozesse müssen abgestimmt werden, damit es im Gesamten rund läuft. Das lässt sich mit Automatisierungen, mit Software und mit Prozessanpassungen erreichen.
TRUMPF bietet Lösungen an, die bis hin zur vollautomatisierten Fabrik reichen. Die Smart Factory ist eine Vision – die individuelle Entwicklung des Kunden in diese Richtung erfolgt jedoch Schritt für Schritt. Das muss aber nicht unbedingt groß und teuer sein. Der wahre Charme von Smart Factory liegt meiner Meinung nach darin, dass für jeden etwas dabei ist. Auch für kleine Unternehmen gibt es Ansätze, einfach anzufangen, z.B. digitale Hilfen beim manuellen Absortieren oder Maschinendaten für die tägliche Stehung. Auch mit kleinen Veränderungen lassen sich große Verbesserungen bewirken.
Das klingt nach einem machbaren Einstieg. Man merkt, dass Sie hier mit Leidenschaft unterwegs sind. Hand aufs Herz: was war die letzte Prozessoptimierung in Ihrem privaten Umfeld?
Vergangenen Sommer habe ich in meinem Haus alle Lampen im Untergeschoss und in der Garage mit Bewegungsmeldern gekoppelt. Das hört sich zwar banal an, ist aber tatsächlich sehr smart: ich habe nun immer genau dort Licht, wo ich es in dem Moment brauche – auf der Treppe, in der Waschküche oder an der Werkbank. Zudem ist es deutlich einfacher als ständig alle Familienmitglieder daran zu erinnern, das Licht wieder auszuschalten.