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Kabeltrassen aus der vollautomatisierten Fertigung

K urz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs hingen in Polen noch die Kabel von der Decke. Zum Schutz dieser Leitungen baute Kazimierz Sielski die ersten Kabeltrassen. Um das Unternehmen BAKS zum Global Player auszubauen, setzen er und sein Sohn Tomasz auf smarte Vernetzung.

 

Karczew, 30 Kilometer südöstlich von Warschau, nahe der Weich­sel. Tomasz und Kazimierz Sielski gehen zusammen durch die Hallen ihres Unternehmens. Von außen deutet nichts darauf hin, dass hier Roboter und Menschen gemeinsam Kabeltrassen für die ganze Welt produzieren. Immer noch arbeitet der 59-jährige Unternehmensgründer Kazimierz Sielski bis zu 13 Stunden am Tag und sieht nach dem Rechten, während der 34-jährige Tomasz Sielski sich als gelernter Produktionsingenieur um den Export kümmert.

 

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Unternehmensgründer Kazimierz Sielski und sein Sohn Tomasz leiten den Kabeltrassen-Spezialisten BAKS.
© Bartlomiej Bukowski

Salzburger Bahnhof, Lego-Fabrik in Mexiko

Mit dem Ende der Zentralwirtschaft in Polen durch den Fall des Eisernen Vorhangs 1989 entwickelte sich ein freier, globaler Markt. Die Produktion stieg rasch an und schnellte seit der Jahrtausend­wende nach oben. 550 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen heute, 27.000 Produkte umfasst das Sortiment, darunter Kabel­trassen und Installationslösungen für Industrie, Infrastruktur und Wohnungsbau. BAKS liefert die Produkte in alle Welt. Die Kabel­trassen aus dem Zehntausend-Einwohnerstädtchen Karczew befinden sich in einem Salzburger Bahnhof, bei Airbus in Toulouse, in einer Lego-Fabrik in Mexiko und in einem Krankenhaus in Katar. In Deutschland beliefert das Unternehmen Daimler und Porsche. Auch der Pharma-Konzern Bayer setzt auf BAKS Produkte. In Warschau stecken Kabeltrassen von BAKS im Nationalstadion Narodowy, im Chopin-Flughafen oder in den örtlichen U-Bahn-Tunneln.

In der vollautomatisierten Fertigung stehen einige Dutzend Maschinen. Darunter befinden sich Laser- und Stanzmaschinen, Biegemaschinen sowie automatische Lagerhäuser, die mit den Maschinen verbunden sind. Ebenso arbeiten 38 Anlagen von TRUMPF in zwei Schichten. Die neueste Anschaffung ist die Laserschneidanlage TruLaser 5030. Die Sielskis entschieden sich für die Maschine wegen ihrer hohen Schnittgeschwindigkeit. Schnelligkeit ist ein wichtiges Stichwort bei BAKS. Den Kabeltrassen-Profis gelingt es, Bestellungen bestimmter Produkte aus dem großen Sortiment im Zeitraum von einer Woche und in hoher Stückzahl zu erledigen. Kunden schätzen das.

Nach all den Jahren ist Sielski von der hohen Qualität der Produkte und der Zuverlässigkeit der TRUMPF Maschinen überzeugt. „TRUMPF Maschinen sind entscheidend für unseren Erfolg ver­antwortlich. 1999 habe ich meine erste TRUMPF gekauft, eine Trumatic 235. Danach kam beinahe jedes Jahr eine neue dazu“, sagt Kazimierz Sielski.

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3000 Tonnen Stahl: So viel verarbeiten 550 BAKS-Mitarbeiter in einem Monat zu Kabeltrassen.
© Bartlomiej Bukowski

Mit Solidarność kam der Fortschritt

Das Unternehmerleben von Vater Kazimierz erinnert an einen „American Dream“, nur auf Polnisch. „Irgendwann dachte ich mir: Kann ich ein Unternehmen aufbauen, das so viele Menschen beschäftigt?“, sagt er. Doch als der Elektriker 1986 die Idee spann, sich selbstständig zu machen, war die damalige Volksrepublik Polen ein sozialistischer Staat. Ihm war aufgefallen, dass in vielen Betrieben die Elektrokabel ungesichert von der Decke baumelten. Sielski war schnell klar, dass sie einen Schutz benötigen. Die Idee, Kabeltrassen anzubieten, war geboren. Polen, aber vor allem Warschau befanden sich in einem Zeitalter der Transformation. Viele kleine Geschäfte sprossen aus dem Boden und die brauchten Regale für die Wochenmärkte. Damals war Stahl Mangelware in Polen. Deshalb kaufte Sielski von einigen Fabriken Stahlbandschrott auf und begann, daraus Regale herzustellen. Der Verkauf dieser Regale ermöglichte es ihm, dass er vor 30 Jahren seine erste eigene Maschine, eine einfache Bogendruckmaschine aus der damaligen Tschecheslowakei zu kaufen.

1989 besiegelte die Revolution der freien Arbeiterbewegung Solidarnosc das Ende des Kommunismus in Polen. Nach diesem politischen Wandel ließ sich der Fortschritt im Land nicht mehr aufhalten, auch nicht bei BAKS. Ab 1999 stellte das Unternehmen die Produktion nach und nach auf TRUMPF Maschinen um. Die EU-Ost-Erweiterung 2004 erschloss für BAKS weitere Möglichkeiten. Das Unternehmen konnte in neue Maschinen investieren, neue Mitarbeiter einstellen und die Produktion modernisieren.

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"TRUMPF Maschinen sind entscheidend für unseren Erfolg verantwortlich."
© Bartlomiej Bukowski

Bereit für die Zukunft

Gemeinsam mit seinem Vater arbeitet Tomasz Sielski daran, das Familienunternehmen für die Zukunft zu rüsten. So ist er neben dem Export auch dafür verantwortlich, die Produktion fit für die Digitalisierung zu machen. Die ersten Schritte dorthin werden bereits unternommen. Dank einem ERP-System sollen künftig alle Produktionsabläufe im Unternehmen vernetzt werden. Auch seinen Kunden gegenüber zeigt sich BAKS innovativ: Mit der hauseigenen CAD-Software BAKSCAD können Kunden Modelle von Kabeltrassen herunterladen und ummodellieren. Aktuell errichtet BAKS eine Datenbank mit 3D-Modellen der beliebtesten Produkte. Das Besondere: Alle Kabeltrassen-Modelle sind im Sinne von Open Source für jedermann frei zugänglich. Auch BAKS profitiert von den Ideen der Kunden. Sie dienen dem Unternehmen als Anregungen für neue Lösungen.

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In der vollautomatisierten Fertigung stehen einige Dutzend Maschinen. Darunter befinden sich Laser- und Stanzmaschinen, Biegemaschinen sowie automatische Lagerhäuser, die mit den Maschinen verbunden sind.
© Bartlomiej Bukowski

Auf die Frage, wie Neuentwicklungen bei BAKS entstehen, ant­wortet Tomasz Sielski schmunzelnd: „Durch die Entwicklungs­abteilung. Und die besteht aus meinem Vater und mir.“ Wenn die beiden über Zukunftspläne und Investitionen sprechen, zeigt sich ihre Verbundenheit miteinander. Ihre ständige Bereitschaft, sich zu verändern, zahlt sich aus. BAKS hat sich zu einem gefragten Spezialisten in seiner Branche entwickelt. Dabei geholfen hat den Unternehmern ihre Einstellung, potenzielle Hürden als Chancen für den Fortschritt wahrzunehmen. Tomasz Sielski baut die Erfolgsgeschichte des Unternehmens weiter aus und wappnet es für die Herausforderungen der Zukunft.

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BAKS liefert die Produkte in alle Welt. Die Kabeltrassen aus dem Zehntausend-Einwohnerstädtchen Karczew befinden sich in einem Salzburger Bahnhof, bei Airbus in Toulouse, in einer Lego-Fabrik in Mexiko und in einem Krankenhaus in Katar. In Deutschland beliefert das Unternehmen Daimler, Porsche und Bayer.
© Bartlomiej Bukowski
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Quelle: TRUMPF
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