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Athanassios Kaliudis

"Von wegen Abstellgleis. Wir nehmen gerade Fahrt auf!"

G ünter Woschinski ist mit Leib und Seele Außendienstmitarbeiter. Weshalb suchte er dennoch eine neue berufliche Perspektive? Und was bietet ihm das TRUMPF Projekt „Fit for Service“? Ein Interview über das Arbeiten im Alter.

Herr Woschinski, sind Sie ein rastloser Mensch oder warum sind Sie Außendienstmitarbeiter geworden?

Ich würde mich eher als interessierte und abenteuerlustige Personen bezeichnen. Diese Eigenschaften kann ich im Außendienst gut gebrauchen. Außerdem beschließt man ja nicht einfach, Außendienstmitarbeiter zu werden. Das ergibt sich meistens.

Wie war das bei Ihnen?

Ich habe zunächst Werkzeugmacher gelernt und anschließend eine Technikerschule besucht. Danach habe ich bei TRUMPF angefangen und bekam später die Möglichkeit, als Gebietsmonteur in Ostberlin und der damaligen DDR tätig zu sein. Mich reizte die Aussicht, in Westberlin zu leben, aber jenseits der Mauer zu arbeiten. So entschied ich mich für den Außendienst. Seit 1984 bin ich bei TRUMPF und seit 1988 in Berlin.

Sie arbeiten seit über 30 Jahren als Servicetechniker im Außendienst. Sie sind doch Fit for Service?

Das will ich meinen! Nach so vielen Jahren kenne ich die TRUMPF Produkte aus dem Effeff und denke, dass ich mir eine gute Menschenkenntnis angeeignet habe. Aber der Reiz im Außendienst besteht ja in der Abwechslung: Es gibt immer ein neues Produkt, eine innovative Erweiterung und natürlich neue Kunden. Aber meine persönlichen Fähigkeiten sind bei Fit for Service auch nicht gemeint.

Fit For Service

Anfang 2014 startete die Personalentwicklung bei TRUMPF in Ditzingen Fit for Service. Ziel des Pilotprojekts ist es, langjährigen Servicemitarbeitern eine berufliche Alternative zu bieten. Neben den Mitarbeitern profitieren auch das Unternehmen und seine Kunden: Wertvolle Arbeitskräfte und deren Wissen bleiben erhalten.

Was verbirgt sich dahinter?

Fit for Service ist der Name eines Pilotprojektes, das die Personalentwicklung von TRUMPF in Ditzingen auf den Weg gebracht hat. Ziel ist es, Servicemitarbeitern eine neue berufliche Perspektive zu bieten.

Weshalb ist das notwendig? Sie sagten doch, Sie mögen Ihre Arbeit.

Das tue ich. Allerdings stellt sich für uns Servicemitarbeiter nach 20 oder mehr Jahren im Außendienst häufig die Frage: Wie geht es beruflich weiter? Die physischen Anforderungen werden mit zunehmendem Alter oft zur Belastung und nicht immer und für jeden ist ein Wechsel in den Innendienst möglich. Das Projekt bietet hier Alternativen.

Warum kommt der Innendienst für Sie nicht in Frage?

Aus persönlichen Gründen. Meine Heimat ist seit vielen Jahren Berlin. Hier leben meine Familie, meine Freunde und Bekannten. Auch wenn ich Ditzingen und die Kollegen dort mag und schätze, kommt für mich ein Umzug nicht in Frage.

Welche Möglichkeiten bietet Fit for Service?

Das Projektteam hat vier Rollen für Servicemitarbeiter definiert und entwickelt, die im Anschluss an den klassischen Außendienst ausgeübt werden können. Diese vier Aufgaben sind: Produktions- und Applikationsberater, Trainer beim Kunden, Praxisausbilder für neue Servicetechniker und Installationsberater.

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Seit 30 Jahren für TRUMPF unterwegs: Servicetechniker 2-D-Laser Günter Woschinski

Und was hat TRUMPF davon?

Viel. Zum einen können wir alten Hasen unser Wissen und die gemachten Erfahrungen weitergeben – direkt an die Kunden, an die Kollegen in der Entwicklung und auch an junge Servicetechniker. Zum anderen profitiert das Unternehmen von langjährigen Mitarbeitern, die ihre neuen Aufgaben motiviert wahrnehmen. Ich spreche sicher auch für die anderen Teilnehmer, wenn ich sage: Von wegen Abstellgleis – wir nehmen gerade Fahrt auf !

Gibt es auch Herausforderungen?

Keine, die man nicht bewältigen kann. Anfangs ist es vielleicht ungewohnt, wenn ein junger Kollege einen begleitet und man ihn schulen soll. Oder man wird nervös, wenn man zum ersten Mal intensive Trainings für mehrere Mitarbeiter beim Kunden vor Ort abhält. Aber das legt sich schnell. Zusätzlich gibt es für die Teilnehmer von Fit for Service Schulungen und Seminare, die auf die neuen Aufgaben vorbereiten.

Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?

Das Projekt Fit for Service hat noch viel zu bieten und daran will ich teilhaben. Momentan bestreite ich rund 75 Prozentmeiner Arbeitszeit weiterhin als klassischer Servicemitarbeiter und den Rest mit neuen Aufgaben. Ich würde mir ein Verhältnis von mindestens 50:50 wünschen.

Kennen Sie andere Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ebenfalls eine Art Fit for Service anbieten?

Nein, das ist mir nicht bekannt. Die meisten Kollegen wechseln in den Innendienst oder verlassen das Unternehmen. Das Projekt Fit for Service ist eine Neuheit und für uns Teilnehmer ein Glücksfall, den wir zu schätzen wissen.

 

Das Interview führte Tamara Beck, Interne Kommunikation.

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