In der Fochen Road geht es zu wie in einem Taubenschlag. Rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche wird produziert, verhandelt, gekauft. Unweit des Tanzhou-Shuidao-Flusses liegt einer der großen Materialmärkte Foshans. Die südchinesische Stadt gilt als Zentrum der Möbelproduktion. Mehr als 3000 Fabriken sorgen dort für einen nicht abreißenden Nachschub an Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen und Dekorationsartikeln. Sie finden sich in Wohnzimmern wieder, in Küchen, Büros und Bädern, landesweit und verteilt rund um den Globus. Als Exporteur dominiert China den weltweiten Möbelmarkt.
Schritt in die Selbstständigkeit
Mittendrin: die Foshan Haohuade Sheet Metal Factory – ein kleiner Job-Shop mit großen Plänen. Gegründet von Shicheng Huang und Huixuan Tong. Im Frühjahr 2020 wagten die beiden Freunde den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. Mit Metallbeschlägen, Schienen, Schlössern, Führungssystemen und Scharnieren wollten sie fortan ihren Lebensunterhalt bestreiten – und natürlich den lokalen Markt aufmischen. Zumindest ein wenig.
Der Standort, um mit hochwertigen Zulieferteilen gutes Geld zu verdienen, ist klug gewählt. In den engen Straßen des Viertels reiht sich ein Geschäft an das andere. Rund um die Betriebsräume des Start-ups herrscht beständig großer Trubel, der Puls eines regen Geschäftslebens reißt viele Kunden und die aktuell 25 Mitarbeiter förmlich mit. „In einem derart wettbewerbsintensiven Umfeld besteht nur, wer zuverlässig arbeitet und außergewöhnliche Qualität bietet. Das war uns von Anfang an klar“, beschreibt Shicheng die Ausgangssituation.
Faszination Unternehmertum
Sein Geschäftspartner Huixuan und er bringen mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Metallbearbeitung und Maschinenbedienung mit. Kennengelernt haben sich die beiden jungen Männer bei ihrem früheren Arbeitgeber. Keiner von beiden war mit seinem Job unzufrieden. Doch die Vorstellung, als Unternehmer selbstbestimmt zu agieren und Entscheidungen zu treffen, Produkte und Services 1:1 nach eigenen Vorstellungen zu realisieren, faszinierte sie. Die Foshan Haohuade Sheet Metal Factory war geboren. Und mit ihr der Wunsch, die kleine, neue Fabrik mit einer Laser-Werkzeugmaschine von TRUMPF auszustatten.
Im Blick hatten die Gründer die TruLaser 5040 – eine universal einsetzbare Laserschneidmaschine, die für beste Ergebnisse ohne Kompromisse steht und die beide aus ihrer ehemaligen Firma kannten. TRUMPF Vertriebsmitarbeiter Kenny Shi war bereit, das junge Unternehmen tatkräftig zu unterstützen. Aber er konnte es drehen und wenden, wie er wollte: „Die Investition in eine TruLaser 5040 lag in einer Größenordnung, die Shicheng und Huixuan einfach nicht stemmen konnten“, so Shi rückblickend.
Start mit Rückenwind
Die Gründer prüften daraufhin die Option, Maschinen chinesischer Hersteller einzusetzen. Doch ein direkter Vergleich brachte die beiden schnell zurück zu Kenny Shi, der diesmal zum Leasing einer TruLaser 3060 riet. Bis die Finanzierungszusage für das Mietgeschäft stand, flossen auf beiden Seiten viel Zeit und Herzblut in das Projekt. Der große Aufwand aber hat sich am Ende gelohnt: Die Foshan Haohuade Sheet Metal Factory konnte mit einer TruLaser 3060 und viel Rückenwind ihr Business starten.
Neue Maschine – neuer Haarschnitt
Damit nicht genug: Nur kurze Zeit später lieferte TRUMPF den beiden Freunden zusätzlich eine Laser-Schneidmaschine aus dem Einsteigersegment. Die TruLaser 1060 erweiterte die Fertigungskapazität der Foshan Haohuade Sheet Metal Factory noch einmal deutlich. Am Tag der Anlieferung entschloss sich Shicheng, außer sich vor Freude, spontan zu einer Loyalitätsbekundung der besonderen Art: In einem Barbershop, ganz in der Nähe zu seiner Firma gelegen, ließ sich der 32-Jährige den Firmenschriftzug von TRUMPF in die Haare rasieren.
Ein 30-Sekunden-Video, das den Jungunternehmer mit seiner außergewöhnlichen Frisur sowie Bilder des Maschinenaufbaus zeigt, ging auf der chinesischen Social-Media-Plattform TikTok viral. „Wir haben in unserer Startup-Phase ein enges Band des Vertrauens zu TRUMPF geknüpft“, bekräftigen Shicheng Huang und Huixuan Tong einmütig. Die kurz geschorenen Haare sind inzwischen wieder gewachsen. Die partnerschaftliche Verbindung zwischen beiden Unternehmen aber hat Bestand.