Das Laser-Rohrschneiden ist eine vergleichsweise neue Technologie, aber die Nachfrage nach dem Halbzeug Rohr wächst. Immer mehr Lohnfertiger entscheiden sich deshalb dafür, das hohe Potenzial, das die Laserbearbeitung von Rohren und Profilen bietet, zu nutzen. Sie steigen in einen vielversprechenden Zukunftsmarkt ein und können häufig aus dem Stand ihr Portfolio erweitern. Dass das gar nicht so schwer ist und auch Schritt für Schritt geht, zeigt das Beispiel von Dcoup Laser im belgischen Florennes.
Jederzeit flexibel
Für Einsteiger oder dann, wenn nur hin und wieder ein Rohr oder Profil zu bearbeiten ist, ist RotoLas die perfekte Lösung. Die Zusatzeinrichtung ermöglicht es, 2-D-Lasermaschinen in kürzester Zeit auf Rohrbearbeitung umzurüsten. Das flexible Auflagersystem garantiert die sichere Führung unterschiedlicher Rohre und Profile. Und das effiziente Bedienkonzept der Software TruTops Tube macht das Programmieren leicht. Schnittgeometrien lassen sich einfach analysieren, Konturen exakt berechnen, und auch komplexe Aufgaben wie die Eckenbearbeitung rechteckiger Profile leistet TruTops Tube automatisch. „Früher produzierten wir überwiegend Platinen aus Stahl und Aluminium. Mit der TruLaser 3040 und RotoLas gelang uns in kürzester Zeit der Sprung in ein weiteres, sehr flexibles Fertigungsgebiet, mit dem wir unser Dienstleistungsspektrum erheblich erweitern konnten“, berichtet Frédéric Demarche.
Neue Möglichkeiten
Auf Begeisterung stieß die Laser-Rohrbearbeitung bei den Demarches nicht nur wegen der hohen Flexibilität. Der Laser spart auch Zeit und Kosten. Arbeitsschritte wie Sägen, Bohren und Fräsen, die bei einer konventionellen Rohrbearbeitung komplexer Teile häufig anfallen, erledigt der Laser in einem Arbeitsgang. Auch aufwendige Nachbearbeitung wie Entgraten und Reinigen der Rohre entfällt in der Regel.
Im letzten Jahr stieß Dcoup Laser mit der TruLaser 3040 mit RotoLas dann aber an seine Grenzen. „Wir bekamen einen Riesenauftrag zur Fertigung von Gitterstäben für Gefängniszellen“, erzählt Christine. „Die Funktion RotoLas wurde zur Dauereinstellung und trotz Dreischichtbetrieb kam es zu massiven Kapazitätsengpässen. Wir mussten eine Entscheidung treffen. Weil wir das große Potenzial der Rohrbearbeitung erkannt hatten, beschlossen wir, in eine Laser-Rohrschneidmaschine zu investieren.“
„Wir entschieden uns gleich für die TruLaser Tube 7000“, so Frédéric Demarche. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. „Durch die Arbeit mit der TruLaser 3040 war die Software nicht mehr ganz neu für uns und alles andere haben wir in Schulungen durch TRUMPF, aber auch durch deren Vertriebspartner in Belgien V.A.C., schnell gelernt“, berichtet Christine.
Im großen Stil
Mit dem Kauf der TruLaser Tube 7000 hat sich Dcoup Laser für eine High-End-Maschine entschieden, die mit zahlreichen Features in Sachen Rohrbearbeitung keine Wünsche offen lässt. Sie produziert dank vollautomatischer Maschineneinstellung mit minimalen Nebenzeiten und schneidet Rohre und Profile mit bis zu 250 Millimeter Hüllkreisdurchmesser. Die Option PierceLine ermöglicht das Schneiden von Baustahl mit Wanddicken bis zu zehn Millimeter. Eine flexible Anpassung an die Werkstückgeometrien garantieren Stufenrollen, die die Rohre unterstützen und seitlich führen, sowie selbstzentrierende Spannbacken. Der Regelmechanismus FocusLine hält die Fokuslage des Lasers konstant und passt sie automatisch an Materialart und Wanddicke an.
Eine flexible Ausschleusstation sortiert Fertigteile wahlweise auf verschiebbare Bandtische, in Gitterboxen oder in Behälter. Ein besonderes Highlight ist das Technologiepaket Schrägschnitt, mit dem die TruLaser Tube 7000 Winkel bis zu 45 Grad bei bis zu sechs Millimeter dickem Edelstahl schneiden kann. Das ermöglicht die optimale Vorbereitung für das Verbinden von Rohren und Blechen sowie die Umsetzung innovativer Rohrkonstruktionen.
Erst am Anfang
„Mit dem Kauf der TruLaser Tube 7000 haben wir einen Wettbewerbsvorteil, den wir noch gar nicht richtig nutzen konnten“, erklärt Christine. Das Unternehmen ist derzeit so ausgelastet, dass für eine zielgerichtete Akquise bisher einfach keine Zeit blieb. Frédéric Demarche will das nachholen. Im kommenden Jahr möchte er sich die Zeit nehmen, seine Kunden von den Fertigungsmöglichkeiten, der Maschine und dem Know-how seines Unternehmens zu überzeugen. „Viele Vorteile des Laser-Rohrschneidens haben sich noch nicht herumgesprochen. Dabei sparen sie uns und unseren Kunden nicht nur Zeit und damit Kosten, sondern ermöglichen auch innovative Rohrkonstruktionen, mit denen wir heute komplette Baugruppen fertigen“, erzählt Frédéric Demarche. So lässt sich beispielsweise durch Knickrahmen die Teileanzahl deutlich verringern. Und Positionier- und Fügehilfen — wie Aussparungen und Zapfen — sowie Kodierungen erleichtern die fehlerfreie Bauteilmontage. „Und das alles passiert auf einer Maschine“, sagt Demarche begeistert. „Das Laser-Rohrschneiden bietet große Chancen und die werden wir nutzen.“
Dieser Artikel erschien erstmals im April 2015.
Dcoup Laser S. A., Florennes, Belgien. Gegründet 2010, 16 Mitarbeiter.
Das Unternehmen liefert unter anderem Blechzuschnitte und komplette Baugruppen an die Pharmazie, an die mechanische Industrie, an Brauereien und die Luftfahrzeugindustrie.
TruBend 5230, TruLaser 3030, TruLaser 3040, TruLaser Tube 7000