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Athanassios Kaliudis

60 Jahre Laser: Gimme the news, Holo-Doc!

W arum Hard-Rock und Laser die beste Medizin sind gegen Herzschmerz – und überhaupt alle anderen Wehwehchen.

„Blödes Laserteil!“ – Wer sagt denn bitte sowas!? Chris Turk sagt das, und zwar in der zweiten Staffel der US-amerikanischen Dramedy-Sitcom Scrubs aus den Nullerjahren. Der junge Chirurg ärgert sich nämlich, weil sein Vorgesetzter ihn dazu verdonnert hat, Chefarzt Bob Kelso nach einem neuen Argon-Laser zu fragen. Bittere Pille, denn Kelso gilt gemeinhin als der Teufel schlechthin, der seine Mitarbeiter oft grundlos und aus Spaß an der Freude fertig macht – und zudem äußerst ungern Geld für neue medizinische Geräte ausgibt. Verständlich, dass Turk auf den Laser schimpft.

Schade eigentlich, denn Argon-Laser erweisen Medizinern insbesondere in der Dermatologie große Dienste, etwa beim Entfernen von Pigmentflecken oder beim Behandeln von Gefäßveränderungen.

Ich bin mir sicher, den einfach nur „Doktor“ genannten Doc aus der Science-Fiction-Reihe Star Trek: Voyager (erschienenen Ende der 1990er Jahre) hätte Turk nicht lange überreden müssen. Denn der ist praktisch selbst eine Art Laser – genauer: ein Hologramm. Eigentlich ist der Holo-Doc dazu programmiert, den Ärzten aus Fleisch und Blut auf der USS Voyager zu assistieren. Aber nachdem das Raumschiff am anderen Ende der Galaxie gestrandet und dabei das komplette medizinische Personal umgekommen ist, ist der Holo-Doc der Einzige mit medizinischer Erfahrung an Bord. Er übernimmt pflichtbewusst den Job als Arzt und entwickelt im Verlauf der Serie schließlich menschliche Züge und einen eigenen Charakter. KI und der Laser – was eine schöne Liebesgeschichte! Und überhaupt: Für uns Laser-Freaks ist das doch die schönste Vorstellung überhaupt – wenn uns im hintersten Winkel der Galaxie vom Warp-Antrieb schlecht wird, kuriert uns ein Arzt aus dem Laser. Wahnsinn!

Und weil in meinem Kopf immer auch Musik spielt, kommt mir der Rockmusiker Robert Palmer in den Sinn. 1979 sang er: „I need you, to soothe my head […] Doctor Doctor, gimme the news/ I got a bad case of lovin‘ you“. Kann der Laser vielleicht auch Herzschmerz lindern?

Das dürfte Bob Kelso sicherlich brennend interessieren. Denn am Ende hat Chris Turk seinen Argon-Laser bekommen. Wie das? Er hat Kelso beim Fremdgehen erwischt – ein klassisches Druckmittel. Also macht Kelso lieber mal Geld für den Laser locker. Wahrscheinlich klingelt der Doctor-Doctor-Song von Palmer auch ihm in den Ohren, insbesondere der Vers: „No pill’s gonna cure my ill“ – und wer will das schon von seiner Liebsten hören?

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Quelle: TRUMPF