Mit der neuen TruBend 8400 ist Biegen kein Hexenwerk

Herausforderungen

Bei der Villing Technologie GmbH ist man dicke Brocken gewohnt. Die Stahlkonstruktionen, die im Unternehmen entwickelt, konstruiert und gebaut werden, haben meist große Ausmaße. Villing verarbeitet dafür neben einer Vielzahl unterschiedlicher Baustähle auch hochfeste Materialien wie Hardox und Weldox. „Bisher haben wir die Teile hier in Friesenheim auf einer TruLaser 5060 oder einer TruTube 7000 fiber von TRUMPF geschnitten. Dann haben wir die Halbfertigteile zum Biegen außer Haus gegeben, um sie anschließend hier zu verschweißen“, erzählt Konstantin Villing und ergänzt. „Da war natürlich allein der Transport der großen Teile ein riesiger und kostspieliger Aufwand.“ Auch die Abläufe sind durch die Abhängigkeit von Partnern nicht optimal. Um künftig flexibler zu arbeiten und letztlich auch, um Kosten und Zeit zu sparen, entschließt sich Konstantin Villing dazu, die Lücke in seinem Portfolio zu schließen und das Biegen künftig selbst zu übernehmen.

TRUMPF bietet ihm an, die neue Generation der Großformatmaschine TruBend 8400 zu Testen. „Die Anlage wurde Anfang November 2022 geliefert und in Betrieb genommen. Das verlief komplett problemlos“, berichtet Villing. Seine Probleme beginnen damit, dass sein einziger Mitarbeiter mit Biegeerfahrung ihm kurz vor Weihnachten abspringt. „Ihn hatte ich auch zu einer Schulung nach Ditzingen geschickt“, sagt Villing und gibt zu. „Ich war verzweifelt. Jetzt stand da eine tolle Biegemaschine und ich hatte niemanden, der sie bedienen kann.“ Da täuscht er sich allerdings. Mithilfe der TRUMPF Experten aus Teningen trauen sich ein paar seiner Mitarbeiter an die TruBend 8400 heran und liefern mit Talent und Begeisterung für die Sache schon nach kurzer Zeit gute Ergebnisse ab.

Lösungen

Die neue Generation der TruBend 8400 hat mit 400 Tonnen Presskraft und einer Biegelänge von 4,4 Metern genau die Power, die Konstantin Villing in seiner Fertigung braucht. Aber nicht nur die geballte Kraft macht die Maschine für ihn zu einer idealen Ergänzung seines Maschinenparks. „Diese neue Maschine hat jede Menge Optionen, die mir den Arbeitsalltag erleichtern – und natürlich auch den Einstieg in die neue Technologie“, erzählt er. „Wer sich ein bisschen mit Blech auskennt, kommt auch ohne großes Hintergrundwissen mit der Bedienführung super zurecht.“ 

Die überarbeitete Maschinensteuerung der TruBend 8400 lässt sich – wie schon bei den Anlagen der 5000er-Serie bequem und intuitiv über einen Multi-Touch-Bildschirm bedienen. „Meine Jungs sind alle handyaffin. So etwas zieht die natürlich magisch an. Die verstehen sofort, was da zu machen ist“, freut sich Villing. Ebenfalls neu ist die Programmierhilfe, mit der sich Programme inklusive NC-Code automatisch erstellen lassen. Die Software zeigt die Biegereihenfolge ebenso an, wie die Werkzeuge, die zum Einsatz kommen können. Ändert der Bediener das Werkzeug, erfolgt automatisch eine Kollisionsprüfung. Perfekt, nicht nur für Einsteiger, findet Villing. „Die TruBend 8400 übernimmt viel Denkarbeit und der Bediener sieht alles anschaulich und dreidimensional auf dem Display.“

„Wir haben viel rumprobiert, aber wir haben kein Teil verkantet“, berichtet Villing und gibt zu: „Auch mit der TruBend 8400 können Laien zwar nicht aus dem Stand heraus ultrakomplizierte Biegungen umsetzen, aber einfache U- und Z-Kantungen haben wir mit Blechen von zwei bis 12 Millimeter schon sehr gut hinbekommen.“ Auch was die Biegegenauigkeit angeht, ist Villing sehr zufrieden. „Das sensorbasierte Winkelmessystem ACB Laser, das es jetzt auch für die Serie 8000 gibt, haben wir schon ausprobiert. Eine tolle Sache, denn beim nachfolgenden Schweißen kommt es auf genaue Biegungen an.“ Auch die Einbauhöhe von 880 Millimeter begeistert Villing: „Damit können wir kleine Schaltschränke in einem Arbeitsschritt biegen. Das hat mir schon einen neuen Auftrag eingebracht.“

Umsetzung

Nach dem aufregenden Start ist Konstantin Villing jetzt wieder sehr optimistisch. Seit Mai beschäftigt er einen neuen Mitarbeiter, der auch Biegeerfahrung mitbringt. „Der holt noch so einiges aus der Maschine heraus“, ist sich Villing sicher. Denn es gibt noch vieles an der TruBend 8400 zu entdecken. „Dass wir trotz der Umstände so gut zurechtgekommen sind, liegt natürlich auch an den Experten aus Teningen, die uns von der Beratung, über die Inbetriebnahme bis in den laufenden Betrieb immer unterstützt haben.“

Ausblick

Schon jetzt gibt Villing kein Teil mehr zum Biegen außer Haus. „Abgesehen von flexibleren Abläufen spart mir das natürlich Geld. Ich bin sicher, dass es die richtige Entscheidung war, die Biegetechnologie ins Haus zu holen, und die TruBend 8400 war der perfekte Einstieg“, sagt Villing. Derzeit werden die schweren Teile der Maschine noch mit dem Kran zugeführt. Aber wir haben eine Anfrage auf dem Tisch liegen und wenn die zu einem Auftrag wird, stehen als nächstes die Biegehilfen zur Entlastung meiner Mitarbeiter auf der Agenda.“

Stand: 07.12.2023